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 Gwindora Funkelstrahl

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Gwindora

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BeitragThema: Gwindora Funkelstrahl   Gwindora Funkelstrahl Icon_minitimeSa 23 Dez 2023 - 9:35

Vor langer Zeit in Eisenschmiede…..

Die kleine Gnomin hatte zum Abschied noch einmal ihre Eltern besucht und in ihrem ehemaligen Zimmer übernachtet. Sie saß im Bett und blickte noch einmal um sich. Sie wollte sich jedes Detail von diesem Raum einprägen, denn sie würde ihn für längere Zeit nicht mehr sehen, denn ihre Lehrerin für arkane Magie Juli Sturmkessel war der Meinung, dass es nun an der Zeit war, das höhere Studium des Arkanen zu beginnen. Gwindora war stolz auf sich, dass sie es in so kurzer Zeit geschafft hatte, soweit zu kommen. Ihr Ehrgeiz, ihre Neugierde und ihr Wissensdurst hatten sich wieder einmal ausgezahlt. Sie hatte ein Empfehlungsschreiben in Händen, das ihr die Türen zur Magierschule in Eisenschmiede öffnen würde. Gwindora war einerseits schon voller Vorfreude und andererseits würde sie auch gern hier in NeuTüftlerstadt bleiben, bei ihrer Schwester Nimphaea und ihrer Familie, aber die Aussicht ein wirklich guter, angesehener Magus zu werden und das höhere Studium ließen ihre Zweifel bald schwinden. Sie rutschte vom Bett und begann ihre Lieblingsbücher zu packen. Ihre Kleider hatte sie schon verstaut und zu guter Letzt, nahm sie noch ihre neueste Erfindung, ein mechanisches Eichhörnchen und stopfte es in ihren Beutel. Voller Tatendrang und guter Dinge machte sie sich auf den Weg…

In Eisenschmiede gab es viel Neues zu bestaunen. Gwindora schlenderte durch die Gassen und bekam große Augen. Alles war hier so anders und aufregend. Als sie sich an der Schule eingeschrieben hatte und die Formalitäten erledigt waren, hüpfte sie aufgeregt von einem Laden zum anderen und kaufte dies und das. Manchmal auch Unsinniges. Aber für Gnomenaugen war es nicht unwichtig. Sie erstand ein paar Stoffpuppen, einen kleinen aufziehbaren Roboter und einige Kabel und Spulen. Der Ingenieursladen faszinierte Gwin ganz besonders. Schon am Eingang klapperte und quietschte es, zahlreiche Zahnräder drehten sich am Eingang und bewegten verschiedene Dinge. Gwindora war in ihrem Element, hier würde sie alles für ihre Tüfteleien finden, die sie gern in der Freizeit betrieb. Am Abend ging sie ins Gasthaus und mietete sich dort ein Zimmer. Sie hatte ein großes Bett ganz für sich allein. Ein leises Seufzen kam über ihre Lippen. "Ach, wenn meine Schwester nur hier wäre und das alles mit ihr teilen könnte"….

Gwindora war in ihrem ersten Lehrjahr und saß in ihrem Zimmer. Sie las in einem Zauberbuch, dass sie heimlich aus der Bibliothek mit genommen hatte. Nebenbei machte sie sich Notizen mit ihrer Feder und kritzelte ein paar Zaubersprüche auf ihr Pergament. Ihr mechanisches Eichhhörnchen beobachtete sie genau und verfolgte die sich bewegende Feder. Immer weiter vertiefte sich die Gnomin in die rätselhaften Formeln und ihre Neugierde wuchs. Zwar hatte ihr Lehrer ihr immer wieder eingebläut keine Zauber auszuprobieren, die sie noch nicht durch genommen hatten, aber die Verlockung war zu groß. Was sollte schon schief gehen? Als sie die letzte Formel auf schrieb geschah es, das Eichhörnchen hüpfte auf das Papier. Gwin riss die Feder nach oben und kleckerte leicht auf das Pergament. „Lass das, ich muss lernen!“ Die Gnomin setzte das mechanische Gerät auf den Boden und schrieb weiter, sie musste fertig werden, das Buch musste morgen wieder im Regal in der Bibliothek stehen, wenn sie nicht auffallen wollte…

Am nächsten Abend hatte Gwin sich vorgenommen selbst einen Versuch der neuen Formeln zu wagen. Sie nahm ihre Aufzeichnungen zur Hand und ging sie im Geiste nochmal durch. Das Wort unter dem Klecks war leider nur undeutlich zu sehen, aber Gwin ahnte schon wie es heißen musste und lies sich davon nicht beirren. Kurzer Hand schnappte sie sich das Eichhörnchen und setzte es auf das Bett. Das Mechanische Tier schnupperte neugierig in der Luft und sah sie mit Knopfaugen an. „So nun halt ganz still, es wird dir nichts passieren.“ beruhigte Gwin ihr kleines selbst gebasteltes Haustier. Die Gnomin schloss ihre Augen und sprach die neuen Zauberformeln mit Bedacht. Ein Kribbeln ging durch ihren Körper und mit einem leisen Plopp entlud sich die Magie. Als Gwin jedoch die Augen öffnete, blieb ihr der Mund offen stehen. Auf ihrem Bett saß ein altes, verrostetes, riesiges Eichhörnchen und starrte sie verdattert an. Was war nur schief gegangen? Das Tier fiepte und die Zahnräder quietschten laut und vernehmlich. Das Tier war gar nicht angetan von seinem neuen Körper. Das Eichhörnchen hatte nun die Größe eines kleinen Hundes, was im Vergleich zur Gnomin riesig war. Gwindora raufte sich die rubinroten Haare, wo hatte sie nur den Fehler gemacht? „Ganz ruhig, gleich haben wir die Ursache.“ Sie nahm sich nochmal die Aufzeichnungen vor und ging alles durch. Wahrscheinlich lautete das Wort unter dem Fleck doch anders. Ja natürlich, das war der Fehler. Kein Problem dann wird es eben anders ausgesprochen, ging es Gwin durch den Kopf. „Wir machen das ganze nochmal, keine Sorge.“ Die Gnomin schloss die Augen und sprach erneut die Zauberformeln mit dem neuen Text, aber nichts geschah. Das Eichhörnchen war immer noch riesengroß und stupste sie an der Wange. Gwin schüttelte den Kopf um den Schwindel zu vertreiben und rieb sich die Augen. Was war geschehen? Das Pergament lag verbrannt zu einem Häufchen Asche neben ihr. Vorsichtig stand sie auf und versuchte sich an das geschehene zu Erinnern. Ganz langsam wurde ihr klar was passiert war, der Zauber war erneut fehlgeschlagen. „Komm her, ich will wenigstens versuchen, deine Farbe wieder zu ändern. Diesen Zauber kann ich schon.“ Das Eichhörnchen blickte sie skeptisch an und krabbelte widerwillig näher. Gwindora sprach die Zauberformel. Diesmal war es kein leises Plopp sondern ein lauter Knall der die Magie zum Entladen brachte und die Gnomin mit voller Wucht traf…

„Ich hoffe das ist euch eine Lehre!“ schimpfte Juli Sturmkessel, Gwindoras Mentorin.
„Es tut mir so leid….ich dachte…“ wimmerte Gwindora kleinlaut und hielt sich schmerzverzerrt die Hand.
„Ihr dachtet Zaubern ist ein Kinderspiel…Aber lasst euch eins gesagt sein: Magie ist gefährlich, wenn man sie nicht konzentriert und diszipliniert anwendet!“ die Mentorin blickte streng auf die verletzte Schülerin hinab.
„Ich werde es beherzigen und nie wieder tun.“ versprach Gwindora mit Tränen in den Augen. Es war ihr eine Lehre gewesen und ihre verletzte Hand würde sie Zeitlebens daran erinnern.
„Ich sollte euch für das Vergehen eigentlich für eine gewisse Zeit suspendieren. Aber ich glaube der fehlende Daumen wird euch Strafe genug sein, keinen unerlernten Zauber mehr anzuwenden!“ erwiderte Juli etwas versöhnlicher. Gwindora blickte betroffen zu Boden und nickte.
„Ihr könnt jetzt gehen, lasst die Wunde im Krankenflügel nochmal begutachten,“ entließ sie die Magierin. Gwindora rutschte vom Stuhl und ging mit hängendem Kopf aus dem Zimmer. Sie hatte ihre erste Lektion gelernt. Auch wenn für sie bisher alles eher ein Spiel und aufregend neu gewesen war, so war ihr jetzt schmerzlich bewusst, dass die Anwendung von Magie gefährlich sein konnte. Es bedurfte viel Disziplin, Konzentration und Willensstärke. Sie würde dies nie wieder vergessen und schwor sich von nun an ernsthafter zu arbeiten und sich nicht von ihrer Neugier leiten zu lassen. Sollte sie einmal selbst unterrichten, würde sie diesen Vorfall zum Beispiel nehmen und ihre Schüler warnen….
 
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