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 Abhandlung: Der kopflose Reiter

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Philomenos (Alethan)

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BeitragThema: Abhandlung: Der kopflose Reiter   Abhandlung: Der kopflose Reiter Icon_minitimeSa 19 Okt 2013 - 13:49

Der Kopflose Reiter – ein magisches Theorem über Nekromantie und den Wahnsinn der Untoten
Von Alethan Darus Meldren

Die Geißel von Lordaeron vor, während und nach des dritten Kriegs forderte viele Opfer. So vermutlich auch Sir Thomas Thomson, besser bekannt als der „Kopflose Reiter“, einem mächtigen Untoten, der jedes Jahr die Welt plagt, gefüllt von Zorn, Wut und unvollendeter Buße. Sein Schatten reitet auf einem schwarzen Ross durch die Lande, sogar durch die Luft und setzt ganze Städte aus Rachsucht in Brand. Zu seiner Zerstörungswurt gesellen sich perfide Reime wie:
„Seid bereit, die Stunde hat geschlagen! Versteckt Eure Alten, Kranken und Blagen! Ein jeder von Euch zahlt den letzten Preis, es gibt kein Erbarmen, so schließt sich der Kreis!“
„Schwarz ist die Nacht, das Feuer glimmt. Ihr müht euch umsonst, das Schicksal gewinnt.“
„Das Dorf verschlungen, von Flammen so rein. Die Zeit ist kurz, bald kehr‘ ich heim!“
„Feuer verzehrt! Und Ihr unterliegt! Es gibt keinen Zweifel; die Gerechtigkeit siegt!“

Bevor ich näher auf die magischen Zusammenhänge dieses wirklich bemerkenswerten und bedauernswerten Phänomens eingehe, beantworte ich wohl besser eine zentrale Frage: Wer war Sir Thomas Thomson, bevor er zum Schrecken der Nacht, dem kopflosen Reiter wurde?
Sir Thomas Thomson war ein Paladin des Ordens der silbernen Hand zur Zeit des Ausbruchs der untoten Pest und dem Beginn des dritten Krieges von Azeroth. Aus neuzeitlichen Geschichtsbüchern und Registern geht hervor, dass er zum Zeitpunkt des Falls von Lordaeron präsent gewesen sein muss. Er bemerkte den Verrat des Adeligen, den man heutzutage nur unter dem Namen „Baron Totenschwur“ kennt, als dieser eine große Lieferung an verseuchtem Getreide und Essen zu einem Dorf sandte, das Thomson verteidigte.
Durch die Nachrichten, dass Lord Uther der Lichtbringer und Hochlord Alexandros Mograine, der Aschenbringer von der Geißel getötet wurden, in die Enge getrieben, sandte er seine Frau und zwei Kinder nach Kalimdor, während er sich dem scharlachroten Kreuzzug anschloss, um die widerliche Ausgeburt der Geißel in den heutigen Pestländern zu bekämpfen. Und wie auch viele, ehemals so edle Kreuzzügler, überkam auch ihn der Wahnsinn, in einer Welt zu leben, in der nur er und seine Gebrüder die einzig unverdorbenen Seelen seien.

Während eines der für den Kreuzzug typischen Überfälle mit dem Ziel, alle Infizierten zu vernichten, erschlug Thomas Thomson im Blutrausch seine Familie, die er in Kalimdor vermutete. Doch konnten sie aufgrund eines Sturmes nicht übersetzen und mussten sich verstecken. Genau in dem Dorf, das der Kreuzzug angriff. Am Boden zerstört und gebrochen wurde er von seinen Kameraden zurück in das scharlachrote Kloster von Tirisfal gebracht. Dort überkam ihn der vollkommene Wahnsinn; die Vorstellung, die einzig nicht infizierte Person Azeroths zu sein. Und so hob er seine Waffen gegen seine Brüder und Schwestern, erschlug etliche bevor er selbst enthauptet wurde.
Es wurde entschieden ihm trotz seiner Missetaten eine ehrenhafte Bestattung zu gewähren, damit seine Seele ruhen könne. Doch dies war ihm nicht für lange bestimmt. Er wurde, vermutlich, während eines Angriffs der Geißel in den schrecklichen Reiter ohne Haupt verwandelt, der er jetzt ist.

Kommen wir aber zum wichtigsten Teil meines Theorems – der Magie. Der Kopflose Reiter nutzt hauptsächlich dunkle Magie und Feuerzauber. Als Beispiel dafür könnte man seine Angriffe auf unschuldige Dörfer nehmen, in welchen er unter Reimen mächtige Feuerzauber benutzt, um sie niederzubrennen. Erfahrungsberichten zufolge ist es für Untote und insbesondere Todesritter, die ja einen Hang zur Frostmagie haben, sehr unüblich, Feuerzauber zu nutzen. Dies könnte bedeuten, dass sein Ursprung entweder nicht von der Geißel kommt, oder es ein perverses Abbild seiner letzten Lebenswochen ist. Dies untermauern auch die merkwürdigen Reime, die vermuten lassen, dass er eine ungestillte Rache zu nehmen hat. Meine Theorie ist, dass hinter dem kopflosen Reiter mehr steckt als ein von Rache geplagter Geist. Etwas Höheres.

Doch sehen wir uns weiter seine uns bekannten Fähigkeiten an. Berichte von mehr oder minder vertrauensvollen Quellen zeigen, dass er selbst nekromantische Fähigkeiten besitzt, indem er Kürbissen dunkle Magie einhaucht, die sie dann zu willenlosen Soldaten seiner Rache werden lässt.
Ebenso schwingt er eine – vermutliche – Runenklinge, die von hasserfüllten Flammen dunkler Magie umwabert wird. Meiner Vermutung nach könnte die Runenklinge, die ja ein Fokus der Macht der Todesritter ist, in direkter Verbindung zu seiner Kontrolle über die Armee von Kürbissoldaten stehen, die ihm dienen.
Durch die Tatsache, dass die jährlichen Angriffe des Reiters oft simultan auf verschiedene Dörfer der Allianz (und vermutlich auch Horde) erfolgen und er selbst schwächere, doch weiterhin furchterregende Abbilder seiner Selbst entsendet, die die Welt terrorisieren sollen, ist anzunehmen, dass er selbst ein mächtiger Zauberwirker ist. Dies, und die Angriffe des Reiters, trotz immenser Bemühungen engagierter Champions der Allianz und Horde, ihn endgültig zu besiegen, was wie alle oberen Punkte darauf hindeutet, dass er ein außerordentlich mächtiger Todesritter ist, sprechen ebenfalls dafür, dass der kopflose Reiter nicht von ein paar Nekromanten, sondern etwas weitaus mächtigerem geschaffen worden sein könnte.

Letztlich – die grünen Flammen. Das Feuer, das den dunklen Ritter umgibt, ist giftgrün. Ein Grün, wie man es sonst nur bei den Teufelsflammen  der Dämonen sieht. Wie bereits gesagt, nutzt die Geißel sehr selten Feuermagie, und ihre Todesritter schon gar nicht. Außerdem ist Feuer mehr oder weniger das Element der Agenten der brennenden Legion. Es könnte dafür sprechen, dass ein mächtiger Dämon hinter dem Schrecken der Nacht steht und seinen Fluch über die Welt gebracht hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich bisher leider nicht beweisen kann, dass der dunkle Reiter ohne Haupt die Saat eines perfiden Dämonen ist, doch sprechen die meisten der zusammengetragenen Fakten dafür. Würden wir wissen, welches Wesen hinter dem Reiter stünde, so könnten wir vielleicht an einer Lösung gegen ihn arbeiten. Trotz nicht klar bewiesener Sachlage, könnte der Dämon „Mal’Ganis“ für den Fluch des Reiters verantwortlich sein, denn er trieb zur Zeit des Aufstiegs der Geißel sein Unwesen in Lordaeron, hätte mit Sicherheit genug Macht um einen solchen Feind zu erschaffen und scheint von der Bildfläche verschwunden zu sein. Da Nathrezim oft im Verborgenen arbeiten würde es dafür sprechen, dass entweder er, oder der ehemalige Dämonenkommandant und frühere Majodormus der Bansheefürstin Sylvanas Windläufer, Varimathras dafür verantwortlich sein könnten. Insofern ist dies ein Ansatz, den man weiter verfolgen sollte, wenn sich einem die Möglichkeit dazu bietet.

Erforscht, zusammengetragen und formuliert von Magus Alethan Darus Meldren, Magier der Akademie für Arkane Künste und Wissenschaften des hohen Königs in Sturmwind.

[Das Siegel des Magiersanktums prangt neben Alethans Unterschrift unter dem Schriftstück und klassifiziert es als offizielles Dokument]

Quellen:
Ingame-Quests der Schlotternächte
Warcraft 3 Storyline/Höhlen der Zeit Instanzen
Warcraft Manga: Legends
 
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