Gerüchteküche: Sanktum

In den frühen Morgenstunden scheint man nur, wenn man früh auf war, die Magistrix gesehen haben zu können wie sie auf dem Weg in die Kampfräume war. Diesmal jedoch nicht in der üblichen Robe, sondern viel mehr sah es wie eine Schlachtenrobe aus. Wer auch immer in die Kampfräume ging konnte sehen, wie ein Zauber nach dem anderen auf die Elementare flog. Zurückhaltung, Gnade oder auch nur Rücksicht würde man Vergebens suchen wollen. Das einzige was wirklich da ist, ist solch eine Wut und Frust den man ablassen will.

Es wird mal wieder auf den Fluren getuschelt. Die Novizen Avinian und Burkhard unterhalten sich.

Avinian: "Warst du heute in Sprachwissenschaften? Braunfeld sitzt immer noch da drin. Hatte der nicht den Zweig gewechselt?"
Burkhard: "Schon wieder? Ich bin froh, dass ich das im Kriegszweig nicht brauche. Ich kann drei Beleidigungen auf Orcisch, das reicht!" lacht er.

Novizin Celian kommt dazu.
Celian: "Habt ihr das nicht mitbekommen? Braunfeld ist wieder im Kriegszweig. Und der hat sich mit der Sonnenmeer verkracht. Jetzt ist er bei der Gardner untergekommen! So hat der doch auch seine vorigen Mentoren vergrault! Und diese arrogante Morgenglanz auch!"

Avinian und Burkhard schauen sich an und rollen mit den Augen. Das hält Celian aber nicht davon ab, weiter zu erzählen.

Celian: "Ich glaube ja, dass der Braunfeld und die Morgenglanz ein Paar sind. Oder eher, sie waren es. Die haben sich total gestritten! Meint ihr, dass die Sonnenmeer deswegen den Braunfeld rausgeschmissen hat? Ob die sich selbst an den -.."

Avinian stößt Burkhard an und unterbricht Celian deutlich hörbar (und etwas genervt).
"Wir müssen jetzt zu Transmutation!"

Fluchtartig nehmen sie vor Celian Reißaus. Die bleibt zurück und sieht sich nach einem neuen Opfer um, dem sie ihre Theorien auftischen kann.

Nach dem Frühstück an diesem Tag bietet sich ein etwas merkwürdiges Bild am Turm. Der blonde Novizenvertreter tritt wie so oft zum Lauf durch das Magierviertel an. Das an sich mag noch nicht merkwürdig sein. Er tut das in Sanktumsfarben, doch ohne Novizenrobe. Die ersten zwei Runden läuft er noch normal durchs Viertel, hier und da schwebt ein Blatt oder ein kleiner Zweig neben ihm her. Hin und wieder ist es auch ein leuchtender Stein.

Nach der zweiten Runde aber läuft er die Rampe zum Turm hinauf - nur um kurz vor dem Eingang herunterzuspringen! Ist er etwa lebensmüde geworden? Nach all dem Stress vielleicht kein Wunder .. Doch er schwebt gleich darauf sanft zu Boden. Kaum, dass er den Boden berührt, wirkt er einen Pfeilschutz auf sich selbst - ein winziger Schild aus arkaner Energie beginnt, ihn zu umkreisen.

Nun sollte aber doch Schluss mit dem Blödsinn sein? Nein. Er läuft weiter. Abermals eine Runde durchs Magierviertel - wieder den Turm hinauf - wieder herunterspringen - sanft landen - Pfeilschutz - weiterlaufen.

So geht das eine ganze Weile lang, ehe er wenigstens vom Springen genug zu haben scheint. Erschöpft kann man sehen, wie er danach noch drei Runden dreht, ehe er für eine sehr lange Zeit im Novizenheim verschwindet.

Man konnte den neuen Magus in den frühen Morgenstunden in Arbeiterkleidung beobachten wie er fröhlich pfeifend, bewaffnet mit einem kleinen Jutesack in der Hand - der seinen Inhalt durch grobes metallenes Klappern verriet - in den Sanktumsgarten spazieren sehen. Den ganzen Tag war der gute Wilder damit beschäftigt die Kräuter auf kranke oder trockene Stellen zu jäten, lockerte die Erde auf, und schippte mit einer Handschaufel die Erde auf um den Pflanzen ein bisschen Pflege zukommen zu lassen. Als es dann in den späten Abendstunden anfing zu regnen machte sich der mit Erde und Kräuterresten bedeckte Magier daran auf die Überreste und Werkzeug zusammen zu räumen. War ihm einfach nur langweilig? Nein, denn die Krankenstation brauchte schließlich auch einen neuen Vorrat, der jetzt wieder gut aufgefüllt war. Auch in den Gängen und den Hallen konnte man am Abend Magus Wilder gut gelaunt pfeifen hören, sogar ab und zu ein paar Liedchen vor sich hinsingen, wenn man ihn gerade richtig erwischte. Natürlich im feinsten Bariton, was man dem guten Mann gar nicht zugetraut hätte.

Die Sonne geht gerade über Sturmwind auf, es ist trocken und kurz bevor die ersten Novizen aufstanden um sich frisch und munter an eine neue Woche des Lernens zu setzen, schepperte Glas auf dem Boden, aus der Richtung der Taverne des Eremiten. Manch einer der Frühaufsteher, konnte beobachten, wie der neue Magus namens Wilder sich mit einem Blendschutz auf der Nase und in begleitender Unterstützung einer Jungmagierin die Rampe hinauf zum Turm schleppte.
Der Charmebolzen hatte jedoch nicht eine spontane Liebschaft mit genommen, denn die begleitende Dame verlies doch recht schnell den Turm wieder.
Später an der Krankenstation, es war bereits Mittags; holte sich der Mann ein Anti-Kater-Mittel ab und mit weniger Elan als sonst, bewegte er sich sehr schlapp wieder hinunter zum Eremiten um sich zunächst bei dem Personal zu entschuldigen und dann den Außenbreich aus schlechtem Gewissen fegte, dabei stets den Blendschutz auf der Nase um die Übernächtigung zu verbergen und den Kater etwas Einhalt zu gebieten.

Seit ein paar Tagen sieht man den Novizenvertreter des öfteren in den Übungsräumen. Dort bleibt er oft einige Stunden, seine Übungen sind aber immer die gleichen.

Er schleudert Frostblitze auf eine Attrappe, bei denen er sich manchmal mehr, manchmal weniger Zeit lässt. In unregelmäßigen Abständen wechselt er dann zu einer arkanen Energiekugel, die er einfach nur in seiner linken Hand bildet und dann wieder platzen lässt. Wer ihn weiter beobachtet erkennt, dass diese arkane Energiekugel die Grundlage des Frostblitzes ist. Und davon werden dann erneut einige auf die Zielattrappen geworfen. So geht das einige Abende.

Hat er Strafaufgaben bekommen oder sich einfach beim letzten Unterricht so schlecht angestellt? Immerhin war er da ja auch mit Magus Gardner in einem Übungsraum verschwunden.

Das wechselhafte Wetter hat nun auch im Novizenheim zugeschlagen. Vom Boden angefangen bis zum obersten Regalbrett ist jede Oberfläche mit einer hauchdünnen Schneeschicht bedeckt. Doch muss Pneie keine Schneeballschlacht befürchten, denn versucht man, ihn zu berühren, stiebt er davon, egal ob man danach greift, beim Gehen auf ihn treten oder sich auf einem Sessel auf ihn setzen würde. Sobald man die Hand/den Fuß/den Hintern weg nimmt, wird der Schnee durch ein kleines Schneegestöber wieder dorthingetragen.

In den letzten Tagen scheint der Novizenvertreter recht in sich gekehrt. Ob er nun verstimmt oder nur in Gedanken ist, lässt sich ohne weiteres wohl nicht erkennen.

Fakt ist jedoch, dass er ständig mit der Nase in einem Buch hängt, wann immer er nicht im Unterricht oder im Übungsraum ist. Wer genauer hinschaut, kann problemlos erkennen, dass auf dem Einband irgendwas von Transmutation steht.

Hat er Strafaufgaben bekommen? Oder bereitet er sich auf einen Verwandlungszauber vor? Vielleicht soll er so ja widerspenstige Novizen selbst unter Kontrolle bringen..

Nachdem Fyrcair sich inzwischen jeden Abend rar macht und seit heute nur noch ab Mittag auf dem Akademiegelände und im Unterricht zu sehen ist, hat es sich herumgesprochen: Sein Praktikum bei der Stadtwache hat begonnen. Mit am deutlichsten mag es dem Novizen Flickerbeam auffallen, muss der doch nun morgens seine Runden allein durchs Magierviertel drehen.

Auch zum Frühstück ist der Blondschopf nicht da, erst zum Mittagessen taucht er wieder auf, frisch geduscht und in Novizenrobe. Bis zum frühen Abend kann man ihn dann doch immer auf dem Akademiegelände erblicken, meistens mit der Nase in einem Buch - oder in den Übungsräumen.

Zum Abend hin verschwindet er dann wieder - nur um hin und wieder an der Seite der Stadtwache bei einem Rundgang durch die Stadt zu sehen zu sein. Spät am Abend kommt er schließlich zurück ins Wohnheim - nur, damit das ganze Spiel am nächsten Tag wieder weiter geht.

Am gestrigen Abend wurde Magus Thornswood dabei beobachtet, wie er, mit James dem Corgi unter dem Arm, zügig im Magierturm verschwand. Der Corgi lies dabei sogar etwas die Ohren hängen.

Angeblich soll die Türe zu Finleys 'Reich' so stark zugeknallt worden sein, dass nicht nur ein Angestellter eine Flasche Wein zu Bruch gehen lies, sondern auch eine Übung miit Polymorph schief ging und Novize Blauberg nun das Antlitz eines Schafes bekleidete.
Stellt man aber Fragen wird behauptet, der Weinunfall sei nie geschehen: denn es knallte keine Tür; und selbst wenn würde dies kein solches Beben verursachen.  Doch der Schafunfall sei unabhängig davon tatsächlich passiert.

Magus Thornswood war jedenfalls nicht mehr zu sehen. Nicht mal auf der Allmorgentlichen Runde mit James.   James wurde jedoch auch nicht gesehen.

Man konnte die kleine Gnomin nur manchmal über die Gänge huschen sehen und schnell in ihren Räumen verschwinden. Oft trug sie Kisten und schleppte verschiedene Dinge in ihr Arbeitszimmer. Anscheinend war sie damit beschäftigt sich häuslich einzurichten. Von Zeit zu Zeit konnte man es klappern und hämmern hören, gefolgt von ein paar Schimpftiraden.

Ansonsten bekam man nicht viel von Gwindora mit, aber dies sollte sich bald ändern, ihre Umzugsarbeiten schienen langsam zum Abschluss zu kommen. Dann hätte sie endlich Zeit für ihre eigentliche Aufgabe.

Nicht lange nach der Rückkehr von Cynthia verschwand auch der Novizenvertreter in der Werkstatt und verblieb dort für einige Zeit, ehe er erneut die Bibliothek aufsuchte und am Abend wieder zur Stadtwache aufbrach. So wiederholt sich das Spiel die nächsten Tage.

Mittags kehrt Fyrcair zur Akademie zurück, gleich nach dem Mittagessen verschwindet er für einige Zeit in Cynthias Büro und verbringt die restliche Zeit nachmittags in den Übungsräumen oder der Bibliothek. Abends steht dann wieder der Dienst bei der Stadtwache an, ehe er danach meist sofort in seinem Zimmer verschwindet.

Im Verlauf der letzten Tage konnte Gelwin immer wieder gesehen werden wie er geschäftigt im Lager ein uns aus ging. Immer mit dabei war entweder ein Klembrett welches er bearbeitete, oder ein dicker Wälzer in welchem er vor und zurück blätterte.
Was wahrscheinlich aber am meisten aufgefallen war ist die Tatsache das er gelegentlich von mehrere kleinen Kisten verfolgt wurde, welche ihm im schönen Gänsemarsch hinterher-schwebten.